Sprungziele

"hübsch-hässlich schaurig-schön" - Der Franz-Martin-Kuen-Kunstpreis 2024 ist ausgeschrieben

Künstlerinnen und Künstler aus Weißenhorn und Umgebung sowie Kinder und Jugendliche sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen. Die Ausschreibungsunterlagen finden sich in Kürze auf der Homepage des Heimat- und Museumsvereins www.museumsverein-weissenhorn.de Die Kunstpreisausstellung wird dann vom 1.März bis zum 16.April 2024 im barocken Treppenhaus des Weißenhorner Rathauses zu sehen sein.

Worum soll es gehen::

"Wir sind es gewohnt, das Hässliche als Gegenpol zum Schönen zu verstehen, als den notwendigen Gegenspieler, ohne den das Schöne nicht Schön und das Hässliche nicht hässlich wirken kann. Doch das Hässliche kann auch ohne sein schönes Gegenüber aus sich heraus einen ästhetischen Reiz ausüben, wie schon Friedrich Schiller im 18. Jahrhundert schrieb: „Es ist eine allgemeine Erscheinung in unserer Natur, dass uns das Traurige, das Schreckliche, das Schauderhafte selbst mit unwiderstehlichem Zauber an sich lockt“. Dieser Widerspruch zeigt sich auch in Ausdrücken wie „schaurig schön“ oder in ästhetischen Urteilen wie „mir gefällt das Schräge in der Musik“.
Gleichzeitig ist das Schöne nicht per se ästhetisch, sondern kann in einer Übersteigerung schöner Merkmale als „kitschig“ erscheinen und dann sogar ins Hässliche überkippen. So kann der Wunsch vieler Instagram-User, Fotos durch die Anwendung digitaler Filter „aufzuhübschen“ sich ins Gegenteil verkehren.
Über Jahrhunderte hat sich die Kunst immer wieder mit diesen Phänomenen beschäftigt. Von den schmutzigen Füßen in Caravaggios „Maria vom Rosenkranz“, dem Bildnis der Margarete von Tirol, genannt Maultasch (Quentin Massys), Picassos „Guernica“ und auch andererseits bis zu Jeff Koons „Ballon-Dogs“ scheint die Widersprüchlichkeit des „Schön-Hässlichen“ immer wieder ein wichtiges Thema gewesen zu sein.
Hässlichkeit und Schönheit sind also keine festgefügten Kategorien. Vielmehr sind die Begriffe fließend, werden geprägt von Kultur, Konventionen und Idealen, die uns umgeben.
Spannende Kunst stellt diese Vorstellungen und Regeln in unserer Wahrnehmung immer wieder lustvoll in Frage. Sie lässt uns über das Bekannte hinaus überdenken, was wir als schön oder hässlich empfinden und sie feiert das Nicht-Perfekte. Das erscheint paradox, kann aber auch sehr befreiend sein."

 

Beendet: Angebandelt - Ein Date mit der Schürze

Eine Klasse der Weißenhorner Mädchen-Mittelschule in den 1950er Jahren
Gruppenbild mit Schürze - Die Gäste unserer Ausstellungseröffnung am 9. September 2023

Am 5. November endete unsere Ausstellung "Angebandelt - Ein Date mit der Schürze". Ob in Haushalt oder Küche, in Schule und Geschäft, in Werkstatt, Restaurant oder auch im Krankenhaus - Schürzen waren und sind auch heute in verschiedensten Lebensbreichen ein unentbehrliches Kleidungsstück. Sie schützen nicht nur vor Schmutz, sondern können auch - ähnlich wie eine Uniform - die Funktion ihres Trägers anzeigen, oder auch als dekoratives und belustigendes Acessoir dienen. Ob Dirndel-Schürze oder Kittelschürze - die Geschichte der Schürze hat viele Facetten, von denen einige nun heiter inszeniert im Rathaus (Neuffenschloss) von Weißenhorn zu sehen sind.

Besonders heiter war die Eröffnung am 9. September, denn viele Gäste waren unserer Einladung gefolgt, mit eigener Schürze zu kommen.

 

Im Gespräch mit dem Künstler -

Porträt von Giorgio De Chirico (Foto: Heimatmuseum)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Weißenhorner Ausstellungsreihe „moderne im Schloss“ freut sich, aktuell den Augsburger Maler Felix Weinold zu Gast zu haben. Der vielseitig tätige Künstler präsentiert eine neue Serie großformatiger Gemälde, die Porträts meist bekannter Persönlichkeiten aus der Welt von Kunst, Film und Literatur zeigen.Nach der Eröffnung am 16. Juni, wird Felix Weinold nun am Sonntag, 25. Juni, um 15 Uhr in Weißenhorn zu Besuch sein, um Fragen zu seiner Ausstellung zu beantworten und Einblick in seine künstlerischen Gedanken zu geben.

 

Öffnungszeiten:

Montag bis Freitag von 08:00 Uhr bis 12:00 Uhr

Montagnachmittag  von 15:00 Uhr bis 17:00 Uhr

Donnerstagnachmittag  von 14:00 Uhr bis 17:30 Uhr

Samstag, Sonntag von 14.00 bis 17.00 Uhr

Im Zeichen der Weißen Fahne - Weißenhorn wird Friedensstadt

Die weiße Fahne auf dem Weißenhorner Kirchturm - Montage und Foto Norbert Riggenmann

Am 20.April um 19 Uhr lädt die Initiative „Weißenhorn wird Friedensstadt“ in den Ratssaal der Stadt Weißenhorn ein. Dabei wird die Erinnerung an den 25.April 1945 verbunden mit der Dankbarkeit für viele Jahre des Friedens in unserem Land und dem Auftrag an uns Heutige, für den Frieden aktiv einzutreten.

 

Am 25.April 1945 hissten Weißenhorner Bürger die weiße Fahne am Kirchturm und verhinderten so buchstäblich in letzter Minute die Zerstörung der Stadt. Dieses Ereignis begründete die bis heute jeden September stattfindende Friedenswallfahrt der Stadt zur Wannenkapelle. 2020 haben Museumsleiter Dr. Matthias Kunze und der Vorsitzende des Heimat- und Museumsvereins Ulrich Hoffmann zur 75.Wiederkehr des Ereignisses diese Aktion symbolisch wiederholt und viele Weißenhorner hissten damals ebenfalls die weiße Fahne als Zeichen des Friedens.

„Im Zeichen der Weißen Fahne“ - so ist der Abend am 20.April überschrieben. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei Zeitzeugen-Berichte: Auf bewegende Weise beschreibt Schwester Oberin Alfonsa Forster die letzten Kriegstage in ihrem Tagebuch. Ihre heutige Mitschwester Erika Braun wird moderiert von Dr. Matthias Kunze aus diesem Tagebuch vorlesen. Franz Schrodi ist Enkel von Paul Ziegler, der damals einer der Fahnenhisser war. Er wird moderiert von Stadtpfarrer Lothar Hartmann die Erinnerungen der Familie an diese Tat seines Großvaters erzählen. Umrahmt wird der Abend vom Liederkranz Weißenhorn und dem Celloquartett der Musikschule Weißenhorn.

Der Initiatorenkreis freut sich auf viele Besucher – der Eintritt ist frei.

 

Ein Skizzenbuch auf Reisen...

Zwei Zeichner bei der Arbeit - aus dem Skizzenbuch des Franz Martin Kuen

Eines der schönsten Sammlungsstücke des Heimatmuseums ist das kleine Skizzenbuch von Franz Martin Kuen (1719-1771). Es wurde jetzt auf eine Reise nach Regensburg geschickt, wo es als Leihgabe vom 10. Mai bis 3. Oktober die Bayerisch-Tschechische Landesausstellung „Barock! Bayern und Böhmen“ bereichern wird. Die Ausstellung zeichnet die Entstehung eines „gemeinsamen barocken Kulturraumes“ zwischen Böhmen und Bayern seit dem Ende des 30igjährigen Krieges nach. Im Anschluss daran wird das Skizzenbuch weiter nach Prag reisen, um dort in der Partnerausstellung des Tschechischen Nationalmuseums gezeigt zu werden.

Aus diesem Anlass wird der Heimat- und Museumsverein vom 16 bis 17. September seinen diesjährigen Jahresausflug nach Regensburg unternehmen, um sich neben der Ausstellung auch das neue Museum Haus der der Bayerischen Geschichte anzuschauen (Programm dazu erscheint in Kürze).

Der Geißelheiland aus der Weißenhorner Wieskapelle

Foto: Heimatmuseum
Foto: Heimatmuseum

Man nennt ihn auch liebevoll „s’Herrgöttle in der Wies“ oder einfach nur „Wiesheiland“ - den Geißelheiland aus dem Weißenhorner Heimatmuseum. Er ist derzeit im Klostermuseum Roggenburg im Rahmen der Ausstellung „Christus am Kreuz – Schätze der Passionsfrömmigkeit aus dem Weißenhorner Heimatmuseum“ zu sehen. Die Figur wurde um 1750 für die Weißenhorner Wieskapelle in der Schulstraße geschaffen, die der Maler Franz Martin Kuen gestiftet hatte.  Die genannten Bezeichnungen weisen darauf hin, dass die Figur eine Kopie des berühmten Geißelheilands in der Wieskirche bei Steingaden darstellt. Dabei handelt es sich um eine schlichte Prozessionsfigur, die seit 1739 wegen ihrer wundertätigen Gnadenwirkung eine rasch wachsende Verehrung erfuhr. Höhepunkt war der Bau der prachtvollen Wallfahrtskirche der Gebrüder Zimmermann. Wegen ihrer großen Beliebtheit entstanden unzählige Kopien des „Wiesheilands“, für die wie in Weißenhorn häufig auch eine eigene Kapelle errichtet wurde. Da die Weißenhorner Figur nach über 200 Jahren deutliche Schäden aufwies, wurde sie nach der Restaurierung 1986 durch eine Kopie ersetzt. So kann das Original nun in Roggenburg neben vielen anderen Objekten die Geschichte der Passionsfrömmigkeit erzählen, die seit dem Spätmittelalter breiten Raum in der Volksfrömmigkeit einnahm.

Die Ausstellung ist Do.-So., 14 bis 17 Uhr geöffnet (Karfreitag geschlossen).

 

"ALTAR – Fragen sind wichtiger als Antworten - Ein Kunstprojekt von Ursula Mayländer-Welte, Bernd Schwander, Norbert Riggenmann"

ALTAR Außenseite (Foto: Norbert Riggenmann)
ALTAR Innenseite (Foto: Norbert Riggenmann)
Titelseite der Ausstellungsbroschüre (Abb.: Norbert Riggenmann)

Zwischen 2017 und 2020 malen drei Künstler ein monumentales Bildwerk. Es hat die Gestalt eines mittelalterlichen Flügelaltars, der auf der „Alltagsseite“ die Gottesmutter mit dem Leichnam Christi zeigt. Die „Festtagsseite“ ist hingegen der Erscheinung Christi zum Jüngsten Gericht gewidmet.

Ab 24. Februar wird dieses außergewöhnliche Bildwerk in der Heilig Geist Kirche in Weißenhorn gezeigt. Begleitend dazu werden mehrere Veranstaltungen angeboten. Zudem erscheint eine Broschüre, die in der Ausstellung sowie bei den Veranstaltern erhältlich ist.

Die Ausstellung ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der Katholischen Erwachsenenbildung Neu-Ulm, des Heimat- und Museumsvereins Weißenhorn und des Weißenhorner Heimatmuseums.

 

Dauer: 24. Februar bis 10 März 2023

Ort: Heilig Geist Kirche Weißenhorn
       Hauptstr. 16
       89264 Weißenhorn

Eröffnung: 24. Februar, 19 Uhr

Geöffnet: Samstag, Sonntag, 14 bis 17 Uhr

 

www.museumsverein-weissenhorn.de

www.keb-neu-ulm.de

Das Heimatmuseum zu Gast im Klostermuseum Roggenburg

Christus in der Ruh, 19. Jh. (Foto: Heimatmuseum)
Kreuzigung, um 1600 (Foto: Heimatmuseum)
Pieta, um 1500 (Foto: Heimatmuseum)

Ab 1. März wird im Klostermuseum Roggenburg die Ausstellung "Christus am Kreuz - Schätze der Passionsfrömmigkeit aus dem Weißenhorner Heimatmuseum" eröfnet. Sie zeigt anhand von rund 40 Objekten, wie die wachsende Passionsfrömmigkei seit dem Mittealter zu einer reichen Quelle künstlerischen und volkskünstlerischen Gestaltens wurde. Wir danken dem Klostermuseum, dass es uns auf diese Weise Gelegenheit bietet, mit einem kleinen Teil unserer Sammlung an die Öffentlichkei zu treten und so die Schließungszeit unseres Museums ein wenig zu überbrücken.

 

Dauer: 1. März bis 29. Oktober 2023

Ort:

        Klostermuseum Roggenburg

        Klosterstr. 7

        89297 Roggenburg

Eröffnung: 1. März, 19 Uhr

Geöffnet:

März: Samstag/Sonntag/Feiertag 14 bis 17 Uhr

April bis Oktober: Donnerstag bis Sonntag/Feiertag 14 bis 17 Uhr

www.landkreis-nu.de/museen

 

Eine Krippe aus Brettern....

Heimatmuseum, Inv. 2346a (Foto Heimatmuseum)
Heimatmuseum, Inv. 2346c (Foto Heimatmuseum)

Als eine Sonderform des Krippenbaus entwickelte sich seit dem 17. Jahrhundert im süddeutsch-österreichischen Raum die Bretterkrippe. Passend zugeschnittene Bretter wurden mit Einzelfiguren oder Kleingruppen bemalt. Sie waren nahezu lebensgroß und konnten ähnlich wie Heilige Gräber im Kirchenraum zu einem Krippenensemble aufgestellt werden. Wegen der Ähnlichkeit zu Theaterkulissen sind sie daher auch unter dem Namen Kulissenkrippen bekannt. Das Heimatmuseum besitzt drei Fragmente einer solchen, usrprünglich sehr viel größeren Krippe. Sie entstand im 18. Jahrhundert, jedoch sind Künstler und Herkunft unbekannt.

"Da könnt' ich was erzählen..."

Heimatmuseum und Museumsverein laden ein zu einem „Erzählcafè“ rund um die aktuelle Ausstellung „Auf in die Schule!“. Sicher schlummert auch in Ihren Erinnerungen eine Anekdote aus längst vergangenen Schultagen, die Sie gern einmal erzählen wollen! Wir feruen uns auf Ihren Besuch!

Samstag, 22. Oktober, 15 Uhr

Weißenhorner Rathaus (Trauungszimmer)

Eine Schultüte als Blechflugzeug...

Foto: Weißenhorner Heimatmuseum
Foto: Weißenhorner Heimatmuseum

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eine Schultüte von ganz besonderer Art durften wir aus Weißenhorner Privatbesitz für unsere aktuelle Ausstellung „Auf zur Schule. Alles um den ersten Schultag“ übernehmen. Sie stammt aus dem Jahr 1943 und ist als Blechflugzeug ausgeformt. Der „Motor“ konnte aufgeklappt und so die „Tüte“ mit Leckereien gefüllt werden. Damit konnten der kleine Schulanfänger und wenige Jahre später auch sein Bruder sicher schon damals gehöriges Aufsehen in Weißenhorn erregen. Wir freuen uns, dass dieses kuriose Einzelstück nach rund 80 Jahren nahezu schadlos erhalten ist, und nun noch bis 23. Oktober in unserer Ausstellung bestaunt werden kann.

Die Ausstellung im Weißenhorner Rathaus ist zu den allgemeinen Öffnungszeiten sowie Sa., So., 14-17 Uhr Geöffnet.

Bitte beachten: Am Samstag, 24. September muss die Ausstellung geschlossen bleiben.

Gestenreich und ausdrucksstark... Josef Feistle liest aus seinem neuen Buch

Foto: Weißenhorner Heimatmuseum
Foto: Weißenhorner Heimatmuseum
Foto: Weißenhorner Heimatmuseum

Eine Buchvorstellung der besonderen Art durften die rund 40 Besucher erleben, die am 15. September ins Weißenhorner Rathaus gekommen waren, wo sie der Weißenhorner Autor Josef Feistle mit einer Lesung aus seinem neuen Erzählband „Mein Zauberberg. Die Geschichte eines Klinikaufenthalts“ empfing. Jede der vorgetragenen Buchpassagen garnierte Feistle mit einem reichen Repertoire an Mimik und Gesten und steigerte damit die Veranstaltung zu einem ausgesprochen heiteren Kleinkunstabend.

"Mein Zauberberg" - Ein neues Buch von Josef Feistle

Das Weißenhorner Heimatmuseum freut sich, zusammen mit dem Museumsverein am 15. September den stadtbekannten Weißenhorner Autor Josef Feistle begrüßen zu dürfen. Begleitet von einer Fotoausstellung wird er sein nunmehr neuntes Buch „Mein Zauberberg. Die Geschichte eines Klinikaufenthaltes“ mit einer Lesung vorstellen. Wir freuen uns auf einen launig gewürzten Abend mit Josef Feistle, der einen Klinikaufenthalt am Ulmer Eselsberg dazu genutzt hat, um Thomas Manns „Zauberberg“ nach gut 33 wieder zu lesen.

Zeit und Ort:

Donnerstag, 15. September, 19 Uhr im

Rathaus Weißenhorn (Trauungszimmer)

"Auf zur Schule!" - Ausstellung öffnet am 10. September

Plakat (Entwurf Norbert Riggenmann; Foto: Heimatmuseum Weißenhorn)
Flyer innen

Mit einer neuen Ausstellung lädt das Weißenhorner Heimatmuseum ein, zu einem Gang durch die Geschichte des ersten Schultags. Seit eh und je wird dieser Tag als etwas ganz besonderes gewürdigt, an dem sich den Kindern eine neue Welt öffnet und sie einen großen Schritt hin zum Erwachsenwerden machen. Wichtigstes Symbol dieses Tages ist die Schultüte. Es gibt sie schon seit über 100 Jahren und ebenso viele Exemplare hat Hans-Günther Löwe aus Hamburg zusammengetragen. Daraus ist eine abwechslungsreiche Sammlung entstanden, die er inzwischen dem Schulmuseum Friedrichshafen übereignet hat. Bis zum 23. Oktober ist sie nun im Rathaus (Neuffenschloss) der Schulstadt Weißenhorn zu sehen.

Öffnungszeiten:

Allgemeine Öffnungszeiten des Rathauses:

Mo.-Fr., 8-12; Mo. 15-17; Do., 14-17.30

Samstag, Sonntag: 14-17 Uhr

 

 

 

 

 

 

Plakat und Flyer: Entwurf Norbert Riggenmann

 

Schollenbildung und was man dagegen tun kann

Internationaler Museumstag im Weißenhorner Museumsdepot (Foto: Heimatmuseum)
Internationaler Museumstag im Weißenhorner Museumsdepot (Foto: Heimatmuseum)

Als Schollen werden Farbpartikel bezeichnet, die sich von einem Gemälde oder auch einer farbig gefassten Skulptur schadhaft abheben. Wie man solche Schäden behebt, beschrieb eindrucksvoll die Restauratorin Christine Teufel. Im Rahmen des Internationalen Museumstags 2022 hatte sie im Weißenhorner Museumsdepot zahlreiche BesucherInnen um sich versammelt, um am Beispiel einiger von ihr restaurierten Arbeiten zu zeigen, wie spannend die Arbeit eines Restaurators sein kann. Ebenso intressiert waren viele an der reichen Münzsammlung des Heimatmuseums, die von von der Römerzeit bis in die Gegenwart reicht. Wissensreich konnte unser ehrenamtlicher "Münzmeister" Peter Kling davon berichten, welche Geschichten und Schicklsale mit den oft ganz unscheinbaren Gulden oder Kreuzern verbunden sind. Verknüpft mit einem Blick in die Geschichte der Weißenhorner Museumssammlung wurde der Depotbesuch so für die rund 60 Besucher zu einem erlebnisreichen Museumsmnachmittag.

Weißenhorner Friedenstauben für die Ukrainehilfe

Foto: Weißenhorner Heimatmuseum

Das Repertoire der Weißenhorner Bachenen hat Zuwachs bekommen. Aus aktuellem Anlass haben sich die Bachenen-FreundInnen aus dem Weißenhorner Heimat- und Museumsverein etwas Besonderes einfallen lassen. Nach einem Entwurf von Johanna Klasen wurden in großer Zahl Friedenstauben ausgeformt. Anschließend wurden sie mit liebevoller Sorgfalt bemalt, wobei jede Taube ein etwas anderes Farbkleid bekam. Sie werden nun als kleine Osterfreude auf dem Wochenmarkt am Ostersamstag angeboten. Der Erlös fließt dann komplett an eine Organisation für die Ukrainehilfe. Schauen Sie vorbei und freuen Sie sich an der reichen Auswahl!

Nachruf auf Erich Mennel

Der Heimat- und Museumsverein Weißenhorn trauert um seinen langjährigen ersten Vorstand Erich Mennel StD. i.R. Er verstarb am 5. Februar im Heilig-Geist-Spital Günzburg. Erich Mennel war seit 1986 im Beirat des Museumsvereins und stand von 2000 bis 2013 an dessen Spitze. Durch seine ruhige und ausgleichende Art erwarb er für den Verein große Sympathien. Unvergessen werden die vielen Studienfahrten bleiben, die Erich Mennel während seine Vorstandszeit und auch danach organisierte. Auf unverwechselbare Weise verband er dabei ein reiches landesgeschichtliches Wissen mit einer froh gestimmten Erzählfreude, die auch um einen herzhaften Scherz nie verlegen war. Daneben begleitete er mit großem Interesse die Arbeit des Heimamuseums und setzte sich tatkräftig für dessen Fortentwicklung ein. Der Verein wird ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren und weiß ihn in Gottes guter Hand geborgen.


Ulrich Hoffmann (1. Vorstand)
Dr. Matthias Kunze (Leiter des Heimatmuseums)
 

Aktuell

Objekt des Monats November - Anton Bischof malt zwei Ansichten von Weißenhorn

In den letzten 100 Jahren, besonders aber nach dem 2. Weltkrieg hat sich Weißenhorn rasant verändert. Die Zahl der Einwohner stieg sprunghaft und ebenso die bauliche Ausdehnung. Die einst ummauerte Kernstadt bildet heute nur noch einen kleinen Bruchteil des gesamten Stadtgebiets und ist von ausgedehnten Wohn- und Gewerbegebieten umgürtet.

Gern blickt man daher auf historische Ansichten, die daran erinnern, wie die Stadt in früheren Tagen aussah. Zwei ebenso schöne wie informative Beispiele dafür konnten aktuell aus städtischen Mitteln für das Heimatmuseum erworben werden. Es handelt sich um zwei Gemälde, die der angehende Maler Anton Bischof im Jahre 1900 schuf. Das eine zeigt die Stadt von der östlichen Anhöhe des Rothtals, etwa von dort, wo sich heute das Gymnasium befindet. Ganz anders als heute ist das Gelände bis an die Grenzen des ehemaligen Kapuzinerklosters noch vollkommen unbebaut und gibt den Blick frei auf die Altstadt mit der alles überragenden Stadtpfarrkirche. Bischof knüpft an die von Konrad Huber 90 Jahre zuvor geprägte Ansicht an, die Weißenhorn als zwischen die Weiten des Rothtals eingebettetes Landstädtchen zeigt. Nur wenig hatte sich bis dahin im Gesamtbild verändert. Neu hinzugekommen waren etwa die Backsteinbauten des Bahnhofs und der gerade neu erbauten evangelischen Kirche. Vereinzelt hatten sich auch einige Fabrikschornsteine als Zeichen der einsetzenden Industrialisierung ins Bild „eingeschlichen“. Hingegen führte die „Reichenbacher Straße“ noch als ganz idyllischer Spazierweg aus der Stadt heraus.

Für das zweite Bild hat Bischof seine Staffelei bei den ehemaligen Bleichweisen aufgestellt, auf denen sich heute das Freibad erstreckt. Auch hier ist die Ansicht ganz von den unverstellten Bauten der Altstadt geprägt. Während rechts aus dem Häusergefüge der oberen Vorstadt die Obere Mühle herausragt, wird das Bild nach links durch den herrschaftlichen Neubau der Villa Molfenter abgerundet. Der Kenner historischer Ansichten von Weißenhorn wird feststellen, dass Bischof diese Darstellung tatsächlich nicht vort Ort gemalt, sondern dafür eine zeitgnössische Fotografie verwendet hat. Sie ist auf Seite 4 des von Karl Hartung und Oskar Mareis herausgegebenen Buches "Gruss aus Weißenhorn ... Teil II" zu finden.

Die beiden Bilder wanderten einst als Erinnerungsstücke nach Oberbayern, von wo sie nun zurückgekehrt sind und das Weißenhorn Bildgedächtnis um zwei vorzügliche Facetten bereichern.

Anton Bischof, Weißenhorn von Osten, signiert und datiert 1900 (Heimatmuseum, Foto: Heimatmuseum)
Anton Bischof, Weißenhorn von Südwest, 1900 (Heimatmuseum)Weißenhorner Heimazmuseum

Objekt des Monats Oktober - Ein Topfgewicht

Ob im Handel, in der Apotheke oder in der eigenen Küche – Dinge abzuwiegen, war schon immer von großer Bedeutung. Ein praktisches Hilfsmittel hierzu ist unser Objekt des Monats Oktober: ein Einsatzgewicht, auch Topf- oder Bechergewicht genannt.

Dabei handelt es sich um einen zwölfteiligen Gewichtssatz mit einem Gesamtgewicht von einem Kilogramm. Wie eine Matrjoschka passen die becherförmigen Einzelgewichte perfekt ineinander und können im größten Becher verschlossen werden. Die Gewichte reichen von 500 bis zu einem Gramm, und lassen sich so zu jeder beliebigen Grammzahl kombinieren.

Die kunstvoll aus Messing gegossenen und gedrehten Gewichte wurden jährlich geprüft. Davon zeugen die auf dem Deckel eingeschlagenen Eichzeichen des Königreichs Bayern der Jahre 1881 bis 1909. 

Bereits 1943 kam das Bechergewicht ins Museum, doch leider fehlt heute das kleinste Teil, das 1-Gramm-Gewicht. Vielleicht finden wir es ja im Laufe der Inventarisierung und können so den Gewichtssatz wieder komplettieren. 

Einsatzgewicht, Messing, 1943 (Inv.Nr. 15870: Foto Heimatmuseum)
Einsatzgewicht, Messing, 1943 (Inv.Nr. 15870: Foto Heimatmuseum)

Objekt des Monats September – Eine Marienfigur aus der alten Stadtpfarrkirche

Maria Immaculata (Inv.-Nr. 13741) vor der Restaurierung
Zentimteter für Zentimeter arbeitet sich Christine Teufel vor ...
Putto nach Teilreinigung
Aktueller Zwischenstand

Einst schmückte sie den Hochaltar der alten Pfarrkirche von Weißenhorn. Heute hat sie einen wichtigen Platz im Heimatmuseum und zeugt von der einstigen Pracht dieser Kirche, bevor sie 1859 unterging.

Um sie fit zu machen für die neue Dauerausstellung, wird sie derzeit restauriert. Die Malschicht ist an vielen Stellen abgeplatzt, die Goldfassung weist große Fehlstellen auf und insgesamt ist die Figur – vor allem das Inkarnat – stark verschmutzt.

Christine Teufel, Mitarbeiterin der Firma Amann und seit über 20 Jahren in ihrem Fach tätig, festigte die Skulptur zunächst mit Hausenblase um weitere Abplatzungen zu verhindern. Anschließend konnte sie mit der Trocken- und Feuchtreinigung beginnen und den verbräunten Firnisses am Inkarnat abnehmen.  Dadurch kam dessen zarte Farbigkeit wieder zum Vorschein. Sehr gut sieht man das an dem Putto, dessen Oberkörper bereits gesäubert ist, während die Beine noch auf die Reinigung warten.

Damit an den Fehlstellen keine weiteren Abplatzungen entstehen, schließt Christine Teufel diese Partien mit Kreidegrund. Größere Ausbrüche werden mit Kreidekitt geschlossen.

Wir freuen uns schon, wenn die Skulptur nach dem Abschluss der Restaurierung wieder in ihrem einstigen Glanz erscheinen wird. 

 

Fotos: Heimatmuseum

Vor 225 Jahren: Gräfin Euphemia rettet die Stadt

Porträt der Gäfin Euphemia vor dem Stoffhintergrund ihres einstigen Brautkleids (Fotocollage Heimatmuseum)

Vor 225 Jahren, am 23. September 1796 marschieren französische Truppen unter General Moreau in Weißenhorn ein. Sie sind auf dem Rückzug vor den Truppen Österreichs und drohen, die Stadt zu plündern. Im letzten Augenblick kann Gräfin Euphemia Fugger sie daran hindern.

Der Chronist Joseph Holl, schildert dies so: „Weißenhorn wurde … mit Franzosen überschwemmt; namentlich kamen von Schießen her wohl über 8000 Mann Infanterie und eine Anzahl Reiterei. Man musste schnell großartige Lieferungen von Lebensmitteln, Hemden, Schuhen usw. aufbringen, und nur durch bedeutende Geschenke an Geld konnte der Magistrat die feindliche Generalität bewegen, daß sie eine allgemeine Plünderung hinderte. Nach den Annalen von Oberelchingen soll die Gräfin die Plünderung abgewendet haben, indem sie sich selbst zu Moreau begab und ihm mit aufgehobenen Händen um Gnade anflehte. Es sei die erste Bitte, … die sie als Gräfin an einen Franzosen richte, und ein galanter Franzose werde die Bitte einer Frau nicht wohl abschlagen.“

Trotzdem mussten die Weißenhorner den Franzosen 400 Hemden, 200 Paar Schuhe sowie eine größere Geldsumme abliefern. 1800 kamen die Franzosen noch einmal und forderten Mehl, Branntwein, Heu oder die Bezahlung einer hohen Geldsumme. Da man nur einen Teil des Geldes zusammenbrachte, wurde die Gräfin Euphemia zusammen mit ihrem Bruder im Weißenhorner Schloss festgesetzt, ebenso der Bürgermeister mit drei weiteren Personen im Rathaus, bis ein Teil der Forderungen erfüllt war.

Bis heute erinnert ein Straßenname wie auch ihr zum Messgewand umgearbeitetes Brautkleid (heute im Museum) an die Gräfin und ihre mutige Rettungstat. Zudem wird sie künftig als Erzählbegleiterin die Besucher*innen durch die neue Ausstellung des Heimatmuseums führen.

 

Objekt des Monats - Literatur aus der Zigarettenschachtel

Reihe 7. der Waldorf-Bücherei (Heimatmuseum, Inv.-Nr. 15648, Foto: Museum)

Briefmarken, Münzen, Klebebildchen der Fußballstars – für viele Menschen, ob jung oder alt, ist Sammeln eine große Leidenschaft. Aus dem Nachlass eines begeisterten Weißenhorner Sammlers stammt auch das Objekt des Monats August: Eine Sammlung von 213 verschiedenen Heftchen der „Waldorf-Bücherei“.

Herausgegeben wurden diese kleinformatigen Hefte in den 1920er Jahren von der Waldorf-Astoria-Zigarettenfabrik. Deren Direktor Emil Molt, Gründer der ersten Waldorf-Schule, ließ bereits während des ersten Weltkriegs kleine Heftchen mit Texten verschiedener Dichter als Beilage in Zigarettenschachteln an die Frontsoldaten liefern. Dieses Konzept setzte die Zigarettenfabrik auch in den 1920er Jahren fort und bestückte jede 25er-Packung „Oberst“ mit einem Heftchen. Jeweils acht Heftchen erschienen in einer Reihe mit einem gemeinsamen Thema, wie „Weltwunder“, „Die Mode im Wandel der Zeit“, „Schöner Frauen Liebe, Macht und Schicksal“ oder auch „Kinderland“.

Als zusätzlicher Sammelanreiz enthalten die Heftchen den Hinweis: „Lieber Leser, tausche und sammle unsere bunten Waldorf-Heftchen! Wenn du drei geschlossene Reihen beisammen hast, so schreibe uns; du erhältst dann einen praktischen und geschmackvollen Sammel-Einband.“

Mit welcher Begeisterung diese Heftchen von ihrem Sammler zusammengetragen wurden lässt ein Blick auf die Zahlen erahnen. Insgesamt 24 Reihen zu je acht Heftchen liegen vollständig vor, drei weiteren Reihen fehlt je nur ein Heft zur Vollständigkeit. 

Neu im Team:

Foto: Heimatmuseum

Am 2. August hat David Immerz mit Schwung seine Stelle im Weißenhorner Heimatmuseum angetreten. Der studierte Historiker hat zuletzt ein Volontariat am Freilichtmuseum Glentleiten absolviert. Bei uns ist er nun für Depotbetreuung und Inventarisation zuständig, bringt sich aber auch in die Neukonzeption des Museums ein. Den nötigen Ausgleich verschafft er sich am Wochenende unter anderem bei seinem Heimatverein SV Mattsies, wo er als Torwart aktiv ist. Wir freuen uns über die Verstärkung unserer Museumsmannschaft und wünschen ihm einen guten Start in Weißenhorn.

Objekt des Monats Juli - Gräsern und Blumen auf der Spur

Pflanzenpresse, um 1900 (Heimatmuseum, Inv.Nr. 07265, Foto: Museum)
Botanische Sammlung, um 1900 (Heimatmuseum, Foto: Heimatmuseum)

Abschied genommen:

Foto: Weißenhorner Heimatmuseum

Heute hat sich unsere wissenschaftliche Mitarbeiterin, Frau Dr. Schülke, verabschiedet. Nach dreieinhalb Jahren stellt Sie sich einer neuen beruflichen Herausforderung. 

In der zurückliegenden Zeit hat Sie sich große Verdienste um das Museum erworben. Mit tollem Engagement brachte sie nachhaltig die Sanierung der Depots und die Inventarisation voran und nutzte die Corona-Krise dazu, in den scocial media eine neue öffentliche Präsenz des Museums aufzubauen. Zugleich sorgte sie mit ihrer offenen und herzlichen Art dafür, dass für viele ehrenamtliche Helfer*innen das Museumsdepot ein Stück Heimat geworden ist.

Wir bedauern aufrichtig den Weggang der allseits geschätzten Kollegin und wünschen ihr in ihrem neuen Tätigkeitsbereich alles Gute und viel Erfolg!

Wir sind sicher, dass wir sie und sie uns nicht vollständig aus den Augen verlieren werden.

Das Objekt des Monats April - Ein kostbares Stück Museumsgeschichte

Das Besucherbuch des Heimatmuseums, geführt von 1910 bis 2002 (Foto: Heimatmuseum)
Einträge aus dem Jahr 1911 (Foto: Heimatmuseum)
Die letzten Einträge aus dem Jahr 2002 (Foto: Heimatmuseum)

Frisch aus der Restaurierung zurückgekehrt ist das Objekt des Monats April. Ein über 860 Seiten starkes Buch, in Leder gebunden, erzählt von illustren, teils auch stadtbekannten Gästen, die über 90 Jahre hinweg das Museum besucht haben, beginnend am 25. September 1910, endend am 22. Dezember 2002. Viele bekannte Namen aus Weißenhorn sind hier versammelt. Aber auch Menschen von weither haben sich hier eingetragen: Der Weihbischof von Augsburg, ein Fregattenkapitän aus Kopenhagen, ein Rechtsanwalt aus Barcelona, eine Kuratorin aus dem Louvre in Paris und angeblich auch 1958 „Elvis Presley, Rekrut, USA“. Ob das wohl sein kann? 

Helmut Schuler, Mitglied des Weißenhorner Heimat- und Museumsvereins, hat das Buch im Lockdown digitalisiert und ausgewertet. Unter anderem schreibt er dazu: 

 

"Geradezu amüsant war es für mich, 1943 zwei Namen zu lesen (Paul Goßner und Karl

Hartung), die sich damals als Schüler eintrugen und die ich dann knapp 20 Jahre später

als Lehrer hatte. Auch unser ehemaliger Vorsitzender Erich Mennel hat sich 1960 und

1961 als Schüler verewigt. Einen Eintrag aus dem Jahr 1958 halte ich dann allerdings

doch für einen Scherz. Er lautet: Elvis Presley, Rekrut, USA. Überhaupt gab es im Lauf

der Zeit auch mehrere Witzbolde. So kann man dann „Berufsbezeichnungen“ wie „König 

von Deutschland“ oder „Mörder“ lesen.

 

Die einzelnen Seiten des Besucherbuches sind eingeteilt in die Spalten Datum, Name,

Stand und Wohnort. Der veraltete Begriff „Stand“ führte in jüngerer Zeit manchmal

zu Verwechslungen. Statt des Berufs, der eigentlich gemeint war, wurde dann der

Familienstand, also „ledig“ oder „verheiratet“ angegeben. Und eine Besucherin schrieb

schlicht und einfach „glücklich“. Dem ist dann wohl nichts mehr hinzuzufügen."

 

Die Papierrestauratorin Florine Licitar-Mertz aus Augsburg hat es für die Nachwelt konserviert.

Ein neues Buch zu Franz Martin Kuen

Plakat zum neuen Buch über Franz Martin Kuen. Foto: Heimatmuseum Weißenhorn
Beteiligt am neuen Buch zu Franz Martin Kuen, von l. nach r.: Norbert Riggenmann, Christoph Konrad, Matthias Kunze, Ulrich Hoffmann, Pater Rainer Rommens

Am 24. März wurde im Refektorium des Klosters Roggenburg das neue Buch zu Franz Martin Kuen vorgestellt. Als verspätetes Begleitbuch zu der 2019 in Roggenburg gezeigten Ausstellung präsentiert es unter dem Titel "Franz Martin Kuen (1719-1771) - ein Maler zwischen schwäbischer Frömmigkeit und venezianischer Pracht" mit über 400 Abbildungen das reiche malerische Werk des Weißenhorner Rokoko-Künstlers.

Das Buch wurde von Ulrich Hoffmann und Matthias Kunze für den Heimat- und Museumsverein Weißenhorn herausgegeben und ist im Anton H. Konrad Verlag erschienen. Es kann ab sofort beim Museumsverein, dem Konrad Verlag sowie im Buchhandel erworben werden.

„Scheib‘ aus, Scheib‘ ei …“

Anton Bischof, Funkensonntag in Weißenhorn, 1950. Weißenhorner Heimatmuseum (Inv.Nr. 12104 ; Foto: Heimatmuseum)
Anton Bischof, „Funkensonntag (`S Scheibefuir)“, 1920. Weißenhorner Heimatmuseum (Inv.Nr. 00189b; Foto: Heimatmuseum)

Meterhoch lodernde Flammen auf freiem Feld in kalter Winternacht - seit mehr als hundert Jahren ziehen am Funkensonntag die Menschen vor die Stadt, um zu erleben, wie mit solch einem feurigen Spektakel der Winter aus dem Land gejagt wird. Anfangs sprach man vor allem vom „Scheibefuir“. Mutige Jugendliche hielten Holzscheiben an langen Weidenstecken in die Flammen, um sie dann glutrot und begleitet von oft derben Sprüchen in dem Himmel zu katapultieren. Erst seit den 1920er Jahren wurde dem „Funken“ auch eine Hexe aufgesetzt. Angefüllt mit Feuerwerkskörpern, soll ihre Verbrennung krachend und funkensprühend das Ende des Winters besiegeln.

Der Weißenhorner Maler Anton Bischof hat den „Funkensonntag“ 1920 in seine Bilderfolge „Sitten und Gebräuche der Stadt Weißenhorn“ aufgenommen und ihm damit ein bleibendes Denkmal gesetzt. 30 Jahre später setzte er das Spektakel noch einmal ins Szene (siehe Titelbild). Eindrucksvoll zeigt seine Darstellung, wie die tosende Feuersbrunst die Menschen anzieht und ihr glühendes Licht sich in der Menge der Zuschauer spiegelt.

Objekt des Monats - „Luschtig ischt die Fasenacht…“

Anton Bischof, Fasnachter, 1933. Weißenhorner Heimatmuseum (Inv.Nr. 12103). Foto: Heimatmuseum
Weißenhorner Faschingsorden, 1937. Weißenhorner Heimatmuseum (Inv.Nr. 14202). Foto: Heimatmuseum

Angeklebte Bärte, Pappnasen, schiefe Hüte und Gewänder in Landsknechtsart, eine „Lanze“ mit Luftballons und zwei Krüge mit Bier oder Wein – dies sind die Requisiten, mit denen der Chronist des Weißenhorner Volkslebens, Anton Bischof 1933 das ausgelassene Treiben schwäbischer Fasnachter illustrierte. Ganz im Stil seiner Bilderfolge „Sitten und Gebräuche“, wird unter der Darstellung in Versform die bis heute gültige Devise verkündet:

Holla, Holla, insgemein,

im Hornung geht die Fasnacht ein.

D’Fasnacht ischt a luschtge Zeit,

Wo’s so viele Narre geit,

Narre‘ geit’s groß u. klei

Drum woll’mer au recht luschtig sei.

Luschtig ischt die Fasenacht,

wenn mei Mutter küachla ‚bacht.

Wenn se aber koine bacht,

nau pfeif i‘ auf dia Fasenacht!

 

Und auch damals waren Orden bereits ein wichtiges Zubehör der Fasnachter. Peter Kling hat einige davon in der reichen Münz- und Medaillensammlung des Heimatmuseums entdeckt. Und so, wie heute das Wappen der IWF in Anlehnung an das Obere Tor von drei Narren bekrönt wird, wurden auch damals schon die Tortürme mit viel Phantasie in das Dreigestirn dreier Narrenhäupter verwandelt.

"mortem sine sacramentis tentavit"

Franz Martin Kuen (1719-1771), Selbstporträt in der Pfarrkirche Attenhofen, 1751. Foto: Weißenhorner Heimatmuseum
Einband des neuen Buches zu Franz Martin Kuen. Foto: Weißenhorner Heimatmuseum

Vor 250 Jahren, am 30. Januar 1771 wurde mit diesen Worten das Ableben des Weißenhorner Malers Franz Martin Kuen im Sterbebuch der Stadtpfarrei verzeichnet. Damit endete eine der bedeutendsten Malerkarrieren des 18. Jahrhunderts in Schwaben. Aufgewachsen in einer Zeit, in der der Blick ständig gen Himmel ging, schuf Kuen in über 40 Kirchen und Kapellen ein prächtiges Panorama geistlicher Schaubilder, die den Gläubigen Hoffnung auf göttlichen Beistand im Diesseits und ewige Glückseligkeit im Jenseits offenbarten.

So erfolgreich und angesehen Kuen zu Lebzeiten war - er war wohl auch einer der vermögendsten Bürger der Fuggerstadt -, so unspektakulär scheint sein Tod gewesen zu sein. Deuten die dürren Wort im Sterbebuch doch darauf hin, dass er ohne geistlichen Beistand aus dem Leben scheiden musste. Und so sind auch bis heute, die näheren Umstände unter denen dies geschah nicht bekannt geworden.

Vor zwei Jahren haben das Weißenhorner Heimatmuseum und das Kloster Roggenburg zusammen mit anderen Kulturträgern seiner Heimatregion den 300. Geburtstag des 1719 geborenen Künstlers gewürdigt.

Zum 250. Todestag nun, freut sich der Heimat- und Museumsverein in Kürze im Anton H. Konrad-Verlag ein Buch herausgeben zu können, das erstmals reich bebildert und kommentiert das malerische Schaffen des Künstlers vorstellt.

Das Objekt des Monats: Das obere Tor im Winter

Ludwig Haberes, Das obere Tor im Winter, 1929. Heimatmuseum, Inv. 12101 (Foto: Weißenhorner Heimatmuseum)
Anton Bischof, Das obere Tor von Südosten, Heimatmuseum, Inv.12100 (Foto: Weißenhorner Heimatmuseum)
Foto: Stadtarchiv Weißenhorn

Tief verschneit und von einer zwischen Wolken hervorscheinenden Sonne abwechslungsreich beleuchtet – so erlebte der Weißenhorner Maler Ludwig Haberes (1900-1935) 1929 das obere Tor von Weißenhorn. Diesen Anblick hielt er in einem großen Ölgemälde fest (siehe Titelbild). An der gefällig ins Bild gerückten Gebäudegruppe fallen zwei Details auf, die inzwischen längst verschwunden sind. Auf dem ehemaligen Woll- und Waaghaus (heute Heimatmuseum) ist ein mit Isolatoren bestückter Dachständer zu sehen. Er gehörte zu einer darunter eingebauten Trafostation und wurde erst im Zuge der Einrichtung des Heimatmuseums ab 1937 abgebaut. Zuvor hatte das Gebäude als „Postlokal“ gedient. Seit 1883 wurde hier die Post in Empfang genommen und von hier aus auch verteilt. Dazu benutzte man Postkarren, für die 1914 in der Nische zwischen altem Rathaus und oberem Tor eine „Postkarrenremise“ - damals amtlich auch: „Handwagenhinterstellungsschuppen“ - errichtet wurde. Besonders genau ist die Remise auf einer Ansicht von Anton Bischof aus den 1920er Jahren zu erkennen. Noch lange nach dem Umzug der Post in die Bahnhofstraße (1931) diente der Anbau als Lagerschuppen und wurde erst um 1960 abgebrochen.

 

Zu der genannten Remise wurde im April 1914 ein Bauplan erstellt, der im Stadtarchiv überliefert ist. Wie aus der beiliegenden Korrespondenz hervorgeht, konnte der Plan erst nach längerer Diskussion zwischen dem Stadtmagistrat, der königlichen Oberpostdirektion, dem königlichen Bezirksamt sowie dem „Königlichen Generalkonservatorium der Kunstdenkmale und Altertümer Bayerns“ umgesetzt werden konnte.

Grund dafür waren erhebliche Bedenken des Konservators Professor Müller, der sich gegen eine „Störung“ dieses „reizvollen(n), künstlerisch und kunstgeschichtlich wertvolle(n) Tor(es)“ aussprach.

In der Begründung heißt es weiter „Nur wenn gar kein anderer Ausweg möglich ist, könnte vielleicht der Anbau zur Not geduldet werden. Wenn jetzt eine Kehrichtgrube an der Stelle ist, so kann das kein Grund sein, eine Remise hinzusetzen. Die Kehrichtgrube sollte eben beseitigt werden“.

Besonderen Anstoß erregte die geplante Gestaltung der Fenster: „Auf jeden Fall müsste die altertümliche Form der Schiesschartenfenster vermieden werden. Die Schlitzfenster wären einfach hochrechteckig, ohne die untere runde Endigung zu gestalten“.

Im Juni 1914 lagen schließlich die behördlichen Baugenehmigungen vor und die Remise wurde unter ausdrücklicher ‚Vermeidung‘ der „altertümlichen Schießschartenfenster“ von der Weißenhorner Baufirma Luitpold Gaiser für 300 Mark (ca. 4.500,- €) errichtet.

Bachene 2.0 - made at home with love

Kamel, Esel und Soldat! Im Heimatmuseum Weißenhorn befinden sich rund 250 sogenannte Bachene (das ist schwäbisch für ‚Gebackene‘). Bachene sind kleine Krippenfiguren aus Ton, die im 19. und frühen 20. Jahrhundert in Weißenhorn hergestellt wurden. Die typisch schwäbischen Figürchen wurden gebrannt, dann bemalt und bildeten so eine preisgünstige Alternative zu geschnitzten Figuren.

Zusammen mit dem Heimatmuseum haben Mitglieder des Heimat- und Museumsvereins den ganzen Sommer und Herbst eine Neuauflage der teilweise fast 200 Jahre alten Figuren geschaffen. Hierbei sind neue Formate entstanden wie die ‚Bachene to go‘, die ‚Krippe to go‘, die ‚Krippe im Kästchen‘ und der neue ‚Imker-Bachene‘.

Unterstützen Sie das ehrenamtliche Engagement des Museumsvereins ! Der Erlös kommt dem Heimat- und Museumsverein zur Unterstützung des Museums zugute.

Ab Montag 30. November 2020 gibt es die Bachenen 2.0 in folgenden Geschäften in Weißenhorn:

 

Hinträger, Weinfachhandel und Weinstube, Günzburger Straße 8

Schlegelsche Buchhandlung Fuggerstraße 2B

Basteln-Farben-Tapeten Treu, Hauptplatz 4 (Einzelfiguren)

Landkäserei Herzog e.K. Milch und Käslädle, Memminger Straße 12 (Imker-Bachene 2020 mit Weißenhorner Honig)

Messgewand zurückgekehrt...

Foto: Ralf Schmitt
Foto: Ralf Schmitt
Foto: Fugger-Archiv Dillingen

Nach einem halben Jahr und rund 100 Stunden fachmännischer Restaurierungsarbeit ist das historische Messgewand ins Heimatmuseum zurückgekehrt. Es war einst aus dem Hochzeitskleid der Gräfin Euphemia Fugger von Kirchberg und zu Weißenhorn (1763-1835) hergestellt worden.

Textilrestaurator Ralf Schmitt aus Trier nahm sich des wertvollen Objekts an, unterzog es einer sorgfältigen Reinigung und nahm an dem verschiedentlich brüchig gewordenen Seidenstoff vorsichtige Sicherungen und Ausbesserungen vor. Historische Veränderungen, die während der langen Nutzung an dem Gewand entstanden waren ließ er allerdings bestehen, um so die spannende Geschichte des Objektes nicht zu verfälschen.

    

Wie Schmitt selbst sagt, war dies eine ausgesprochen anspruchsvolle Aufgabe, der er sich mit großer Freude und Hingabe gewidmet hat.

Dass diese mit erheblichen Kosten verbundene Arbeit ausgeführt werden konnte, ist der Ernst von Siemens Kunststiftung zu verdanken. Im Rahmen einer im März gestarteten Corona-Förderlinie hatte deren Generalsekretär, Dr. Martin Hoernes kurz entschlossen eine Förderung dieser Maßnahme zugesagt, die damit zu 100 % von der Stiftung finanziert wurde.

Dafür sagt das Weißenhorner Heimatmuseum ein herzliches Dankeschön und darf sich nun freuen, dass das kostbare Museumsstück für kommende Generationen gesichert ist und in der künftigen Dauerausstellung in neuer Frische präsentiert werden kann.

 

 

 

 

Objekt des Monats November

Foto: Heimatmuseum Weißenhorn

Es ist wieder Zeit für das Objekt des Monats. Diesmal gleich mit mehreren Objekten, denn Weihnachten steht schneller vor der Tür als wir annehmen. Im Heimatmuseum Weißenhorn befinden sich rund 250 sogenannte Bachene (das ist schwäbisch für ‚Gebackene‘). Bachene sind kleine Krippenfiguren aus Ton, die im 19. und frühen 20. Jahrhundert in Weißenhorn hergestellt wurden. Es sind typisch schwäbische Tonmodelfigürchen im kleinen Format, im Ofen gebrannt und danach bemalt. Man nutzte sie als preisgünstige Alternative zu geschnitzten und bekleideten Krippenfiguren und baute sie in Krippenlandschaften ein. Diese Auswahl an Figuren macht auf ein Projekt in Corona-Zeiten aufmerksam, mit dem sich die Mitglieder des Heimat- und Museumsvereins und die ehrenamtlichen Kolleg*innen den gesamten Sommer und Herbst zu Hause beschäftigt haben. Bleibt neugierig!!

Ein Blick in die Skulpturenabteilung

Foto: Landesstelle der nichtstaatlichen Museen Bayern / Alexander Bernhard
Foto: Weißenhorner Heimatmuseum

Mit einem Blick hinter die Kulissen schauen wir auf die Skulpturenabteilung im Hauptdepot. Das Depot wurde mit Unterstützung der Landesstelle der nichtstaatlichen Museen in Bayern neu eingerichtet. Die Skulpturen sind in offenen Regalen aufgestellt und teilweise zur Verbesserung der Standsicherheit angebunden. Reliefs, Kruzifixe und geschnitzte Architekturteile haben ihren Platz an der Gitterwand eingenommen und sind meist ebenfalls mit Bändern gesichert. Aktuell inventarisieren wir diesen Sammlungsbestand, der zum Teil

Das archäologische Objekt des Monats Oktober

Foto: Weißenhorner Heimatmuseum
Foto: Weißenhorner Heimatmuseum

Für all diejenigen die bei steigenden Corona-Zahlen wieder mehr zu Hause sind, vermehrt an der Werkbank werkeln oder auch Reparaturen im Haus vornehmen möchten. Was benötigt es dazu? Einen Stein mit einem Loch? Das Archäologische Objekt ist diesmal ein Hammer, genauer gesagt der Kopf eines Arbeitshammers, der in Attenhofen bei Weißenhorn in einer Kiesgrube gefunden wurde. Er stammt aus der jüngeren Steinzeit (etwa 4000 bis 2.500 v. Chr.), als die Menschen begannen sesshaft zu werden. Und es benötigte sehr viel Zeit und Geduld, das Loch mit Hilfe einer Bogensehne und mit Hilfe von Sand und Wasser in den Stein zu treiben.

Das archäologische Museum ist geöffnet: Jeden zweiten und vierten Sonntag im Monat, jeweils von 14 bis 16 Uhr.

Für den Besuch sind die allgemein bekannten Hygiene- und Vorbeugemaßnahmen zu beachten!

 

Objekt des Monats Oktober

Foto: Weißenhorner Heimatmuseum

Sammlungsstücke im Depot bekommen häufig erst nach umfangreichen Recherchen einen Namen. So war es auch mit diesen zunächst rätselhaften Objekten. Sie standen viele Jahre, wohl wegen ihrer aufwändigen Schnitzarbeiten, im Regal zwischen den Kruzifixen, waren aber deutlich erkennbar doch etwas ganz Anderes. Sie sind aus Holz gefertigt, farbig gefasst, mit einem profilierten vierkantigen Schaft und vier Bögen versehen, an deren Enden Glöckchen und eichelförmige Objekte hängen. Auf der Unterseite tragen sie das Monogramm A.R. und die Jahreszahlen 1858 bzw. 1859. Des Rätsels Lösung finden wir in den alten Inventarbüchern: Es sind handgearbeitete, prächtig gestaltete Haubenständer. Sie dienten dazu, dass geglättete und gestärkte Hauben faltenfrei blieben und gelüftet wurden.

Objekt des Monats August

Foto: Weißenhorner Heimatmuseum

Sommerzeit ist Erntezeit! Ein Tonrelief aus Weißenhorn zeigt einen leicht bekleideten Jungen mit Hut, der ein Ährenbündel trägt; in seiner linken Hand hält er die Sichel, das Werkzeug mit dem die Ähren abgeschnitten werden. Es handelt sich hierbei um die Allegorie des Sommers, um 1810-20 von dem Bäcker Thomas Schultheiß hergestellt. Thomas Schultheiß stammt aus Baach bei Zwiefalten und konnte sein Bäckerhandwerk nach einem Unfall beim Holzfällen nicht mehr ausüben. Er siedelte sich in Weißenhorn an und produzierte viele Tonfiguren und –modelle. Die Nachfahren firmierten später als Kunstwerkstätten Schultheiß und Gebrüder Schultheiß in Weißenhorn und stellten z.B. Gipsfiguren her.

Die Figur entstand in der Zeit des Klassizismus. Dies ist an der der eleganten Pose mit dem gelösten Wechsel von Stand- und Spielbein zu erkennen. Hierfür hat sich Schultheiß offensichtlich an antiken Relieffiguren orientiert.

 

 

Das archäologische Objekt des Monats August

Foto: Weißenhorner Heimatmuseum

Um welche Bruchstücke könnte es sich hierbei handeln? Die Archäolog*innen haben es meist mit Bruchstücken, Fragmenten und Einzelteilen zu tun. Dadurch haben sie einen besonders geschulten Blick, mit dem sie im Boden gefundene Objekte bestimmen und zuordnen können. Dieses Bruchstück wurde 1977 bei Grabungen in der Memminger Straße 23/25 in Weißenhorn gefunden. An dieser Stelle befand sich zwischen 1674 und 1805 eine Töpferei (Hafnerei). Die kleinen Becher und der Tragring aus glasiertem Ton waren durch ein Rohrsystem miteinander verbunden. Der heutige Betrachter ergänzt weitere Becher und einen geschlossenen Ring und das Objekt zeigt sich als ein Fragment eines „Brüderleinskruges“ bzw. „Brüderleskruges“ - ein Scherzgefäß aus dem späten 17. Jahrhundert, mit dem man alkoholische Getränke kreisen ließ und das vom Trinker einige Geschicklichkeit verlangte.

 

Wer mehr erfahren möchte, kann das Archäologische Museum jeden zweiten und vierten Sonntag im Monat von 14 bis 16 Uhr unter den aktuellen Hygiene- und Abstandsmaßnahmen besuchen.

Objekt des Monats Juli: Weißenhorn – „ein Schmuckkästchen in reizvoller Lage“

Konrad Huber, Ansicht von Weißenhorn 1823, Inv. 00116. Foto: Weißenhorner Heimatmuseum
Foto: Weißenhorner Heimatmuseum
Foto: Weißenhorner Heimatmuseum
Foto: Weißenhorner Heimatmuseum

1823 signiert Konrad Huber ein Bild von Weißenhorn. Es zeigt eine typisch biedermeierlich Ansicht der Stadt, die bis ins 20. Jahrhundert als ihr Markenzeichen galt. So wurde noch 1931 Weißenhorn als „Schmuckkästen des Rothtals“ beworben, das durch seine „reizvolle Lage inmitten grünender Fluren, rauschender Wälder und wogender Felder… ein entzückendes Bild gewährt“.

Mit liebevoller Genauigkeit schildert Huber das historische Gefüge der Stadt mit dem alles überragenden Kirchturm der alten Pfarrkirche sowie den südlich und nördlich anschließenden Vorstädten. Verloren sind das ehemalige Schützenhaus der Königl. Priv. Schützengesellschaft links im Vordergrund sowie rechts davon das Kapuzinerkloster. Dieses wurde bereits 1812 abgerissen.

Eine spannende Frage ist, ob Huber, sein Bild noch vor dem Abriss gemalt und erst später signiert hat, oder ob er 1823 das aktuelle Erscheinungsbild der Stadt durch Hinzufügen des verlorenen Klosters idealisieren wollte.

Verloren ist heute auch der Fuggergarten, von dem nur noch das Schlösschen geblieben ist sowie die dahinter aufragende Stadtmauer. Nach rechts folgen der alte Friedhof sowie ganz am Rand das ehemalige Siechenhaus. Es lag damals noch weit außerhalb der Stadt und wurde ab 1833 mit dem neuen Armen- und Krankenspital überbaut. Erhalten blieb nur die Kapelle St. Leonhard.

 

 

Vor 150 Jahren gegründet: Die Freiwlillige Feuerwehr Weißenhorn - Wir gratulieren!

Verzeichnis der Gründungsmitglieder (Stadtarchiv). Foto: Stadtarchiv Weißenhorn
77 Aktive stehen heute für die FFW zur Verfügung. Foto: FFW 2019

Am 20. Juli 1870 wurde die Freiwillige Feuerwehr Weißenhorn gegründet. Hier ein Kurzbericht:

#aberblau #butblue

Foto: Weißenhorner Heimatmuseum

Das Heimatmuseum macht mit bei der Social-media-Aktion #aberblau #butblue und zeigt verschiedene Varianten des Themas BLAU. Vom blauen Himmel über dem Oberen Tor über die Blautöne der Museumsfassade hin zu Museumsobjekten, die zeigen wie unterschiedlich die Farbe Blau interpretiert wird.

Die Aktion wurde vom Diözesanmuseum St. Afra für die Sichtbarmachung von Museen, Kultureinrichtungen und Kulturschaffenden initiiert. Sie läuft noch bis 19. Juli 2020.

Das Objekt des Monats - Ein siebenjähriger "Federkrieg"

Franz Marin Kuen, Porträt von Joseph Deodat Werner von Kreith, um 1760, Dauerleihgabe der Kunstsammlungen und Museen Augsburg. Foto: Heimatmuseum
Franz Marin Kuen, Porträt Maria Eleonora Antonia von Kreith, um 1760, Dauerleihgabe der Kunstsammlungen und Museen Augsburg. Foto: Heimatmuseum
Prozessakten des Streits zwischen der Stadt Weißenhorn und der Fuggerherrschaft, Stadtarchiv Weißenhorn. Foto: Heimatmuseum

Von 1751 bis 1776 war Joseph Deodat Werner von Kreith Stadtschreiber in Weißenhorn. Neben Rat und Bürgermeister war dies das wichtigste Amt in der Stadt, dem die gesamte Verwaltung unterstand. Als gelernter Jurist kannte sich Kreith in Rechtssachen bestens aus. Streitbar vertrat er die Rechte der Bürgerschaft gegenüber den Fuggern, die seit 1507 Weißenhorn unter ihrer Herrschaft hatten. Sieben dick gefüllt Aktenbücher im Stadtarchiv berichten noch heut von den Auseinandersetzungen, die oft mit derben Worten und spitzer Feder ausgetragen wurden und erst nach sieben Jahren durch den vorderösterreichischen Landvogt beigelegt werden konnten.

 

Um 1760 ließ Kreith sich und seine Ehefrau, durch den Weißenhorner Maler Franz Martin Kuen (171911771) in typisch barocker Manier porträtieren. Treffsicher ist der Stadtschreiber als durchsetzungsstarken Adelsherr charakterisiert, während seine Frau majestätisch ihre kostbaren Gewänder zu Schau stellt.

 

 

Vor 550 Jahren gestiftet - Das Heilig-Geist-Spital in Weißenhorn

Blick auf die Heilig-Geist-Kirche in der Weißenhorner Altstadt, um 1930. Foto: Weißenhorner Heimatmuseum

Am Abend vor Fronleichnam 1470 hat der Ulmer Priester und Bürger Peter Arnold das Heilig-Geist-Spital in Weißenhorn gestiftet. Aus dieser Stiftung ging 500 Jahre später die heutige Kreisspitalstiftung hervor, die in Weißenhorn die Stiftungsklinik betreibt.

Bildbericht statt Ausstellung

Zu Erinnerung daran, sollte in der ehemals zum Spital gehörenden Heilig-Geist-Kirche eine Ausstellung zur Geschichte des Spitals gezeigt werden. Wegen der Corona-Pandemie haben wir sie auf nächstes Jahr verschoben.
Hier vorab ein kleiner Bildbericht, der im Weißenhorner Stadtanzeiger erschienen ist.

Wieder geöffnet...

Römischer Pfannenstil. Foto: Weißenhorner Heimatmuseum
Keltischer Eisenbarren. Weißenhorner Heimatmuseum
Kölner Bronzelöffel. Weißenhorner Heimatmuseum

Ab Sonntag, 14. Juni ist das Archäologische Museum der Stadt Weißenhorn wieder geöffnet. Zwischen 14 und 16 Uhr können Sie wieder spannende Bodenfunde aus der Geschichte Weißenhorns und seiner Umgebung entdecken Ganz gleich, ob es sich um einen Pfannengriff aus der Römerzeit, einen keltischen Eisenbarren oder einen Bronzelöffel aus dem 15. Jahrhundert mit Kölner Meisterzeichen handelt, all diese Dinge geben Einblick in das Leben vergangener Jahrhunderte.

Bitte beachten Sie bei Ihrem Besuch die Vorbeugemaßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. Hinweise dazu hängen im Museum aus. 

 

Ein Blick ins Archäologische Museum

Zu Besuch im Heimatmuseum...

Von l. nach r.: Ulrich Hoffmann, Bernhard Jüstel (halb verdeckt), Philipp Hofmann, Andreas Ritter, Christian Simmnacher, Susanne Kuderna-Demuth, Claudia Graf-Rembold und Jürgen Bischof. Foto: Weißenhorner Heimatmuseum

Am 25. Mai waren die neuen Mitglieder des Weißenhorner Stadtrats zu Gast im Museum. Im Beisein von Ulrich Hoffmann als erstem Vorstand des Museumsvereins und SR Bernhard Jüstel, wurden die "Neuen" von Claudia Graf-Rembold (Bauamt) und Matthias Kunze (Heimatmuseum) umfassend in das Großprojekt Sanierung und Neugestaltung des Heimatmuseums eingeführt.

Verschoben: moderne im Schloss - Felix Weinold "midsummer"

Auf Grund der Einschränkungen rund um die Corona-Pandämie wird die für 29. Mai zur Eröffnung vorgesehene Ausstellung mit Gemälden des Augsburger Künstlers Felix Weinold verschoben (siehe auch https://www.weissenhorn.de/tourismus-und-freizeit/heimatmuseum/vorschau/) .

 

Wir danken für Ihr Verständnis.

Objekt des Monats - Mai

Foto: Weißenhorner Heimatmuseum
Foto: Weißenhorner Heimatmuseum
Foto: Weißenhorner Heimatmuseum

Das ist die Weißenhornerin Walpurga Wagner, die Tochter des Glockenwirts, wie auf der Rückseite der Porträtminiatur zu lesen ist. 1808 wurde sie von dem Weißenhorner Maler Konrad Huber (1752-1830) porträtiert. Er war Schüler von Franz Martin Kuen, heiratete dessen Frau nach Kuens Tod und porträtierte viele Weißenhorner Bürger*innen im Großen und im Kleinen.

Der Brauereigasthof Glocke wurde bereits 1654 in der Memminger Straße (Nr. 29) errichtet. 1960 wurde er wegen Baufälligkeit abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. Ende der 90er Jahre wurde der Brau- und Gasthausbetrieb eingestellt und das Gebäude zu einem modernen Wohn und Bürohaus umgewandelt.

Wertvolle Unterstützung durch die Ernst von Siemens Kunststiftung

Das historische Messgewand
Detail des historischen Messgewands
Bildnis der Gräfin Euphemia Fugger
Restaurator Ralf Schmitt

Großzügig und unbürokratisch unterstützt die Ernst von Siemens Kunststiftung die Restaurierung des historischen Messgewandes, welches aus Teilen des Hochzeitskleides der Gräfin Euphemia von Fugger (1762-1835) im 19. Jahrhundert geschneidert wurde. Sie übernimmt die Kosten der Maßnahme zu 100 Prozent im Rahmen ihrer kurzfristig aufgelegten „Corona-Förderlinie“

Das Messgewand bildet eines der wichtigsten Leitobjekte des Museums. Es wurde aus Teilen des Brautkleids der Euphemia Fugger hergestellt und von den Weißenhorner Pfarrgeistlichen für Hochzeitsmessen getragen. Euphemia war die letzte Gräfin aus dem Hause Fugger, die in Weißenhorn residierte. Sie genoss hier große Beliebtheit, da sie sich zum Beispiel in den napoleonischen Kriegen schützend vor die Stadt gestellt und so vor der Zerstörung bewahrt hatte. Daher gilt das Messgewand als Zeichen ihrer Verbundenheit mit der Stadt und ihren Bürgern.

Die dringend notwendige Restaurierung des Gewandes wird der Textilrestaurator Ralf Schmitt vornehmen. Er hat bereits im März das kostbare Stück sorgfältig begutachtet und eine erste Notsicherung vorgenommen.

Wir freuen uns und danken dafür, dass die Ernst von Siemens Kunststiftung sich bereit erklärt hat, die Kosten der Restaurierung zu übernehmen, und damit den Erhalt dieses stadtgeschichtlich bedeutsamen Objektes zu sichern.

„Ein sinnloses sechsjähriges Morden und Zerstören hat seinen Abschluß gefunden“

Von l. nach r.: Lothar Hartmann, Alfred Haas, Ulrich Hoffmann und Matthias Kunze bei der Überreichung des Erinnerungsstücks. Foto: Helmut Schuler
Splitter vom Bombenangriff auf Weißenhorn am 13. September 1944. Foto: Heimatmuseum

Am 26. April 1945 schrieb Schwester Alfonsa Forster diese Worte in ihre Chronik der Mädchenfortbildungsschule Weißenhorn. Auszüge daraus wurden bei einer kleinen Gedenkfeier vorgetragen, die leider unter Ausschluss der Öffentlichkeit zur Erinnerung an das Kriegsende 1945 am 25. April in der Stadtpfarrkirche ausgerichtet wurde. Höhepunkt der Veranstaltung war die Überreichung eines Bombensplitters an das Heimatmuseum, der die zerstörerischen Kriegsereignisse in Weißenhorn symbolisiert. Er war bis jetzt im Besitz der Pfarrkirchenstiftung und wird im neu gestalteten Museum ausgestellt werden. Wir danken Pfarrer Lother Hartmann und Kirchenpfleger Alfred Haas für diese schöne Geste. Zeitgleich wurden wie vor 75 Jahren an vielen öffentlichen und privaten Gebäuden im Stadtgebiet weiße Fahnen als Zeichen für ein mutiges Zusammenstehen gehisst. Wir danken allen, die sich an dieser Aktion beteiligt haben.

16. April 1945 - Aufruf zum Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Weißenhorn

Fotocollage Norbert Riggenmann

Am 25. April 1945 wurde auf dem Turm der Stadtpfarrkirche als Zeichen der Kapitulation die weiße Fahne gehisst

Diese wagemutige Aktion verhinderte im letzten Augenblick die Zerstörung von Weißenhorn.

Am Tag darauf marschierten amerikanische Truppen kampflos in der Stadt ein. Damit war der Krieg in Weißenhorn beendet.

Zum Gedenken daran wird am 25. April wie vor 75 Jahren eine Weiße Fahne aus dem Turm der Weißenhorner Stadtpfarrkirche gehängt.

Wir rufen die Weißenhornerinnen und Weißenhorner auf, am 25.April – wie vor 75 Jahren – weiße Tücher, Fahnen, Bettlaken aus den Fenstern zu hängen und damit ein Zeichen zu setzen dafür,

 

  • dass wir mutig zusammenstehen – keine und keiner soll ausgegrenzt sein
  • dass wir mutig uns für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen – Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit haben bei uns keinen Platz
  • dass wir mutig für eine gute Zukunft unserer Stadt in einer intakten Umwelt eintreten

Ulrich Hoffmann, Vorstand des Heimat- und Museumsvereins Weißenhorn und Umgebung 1908 e.V.

Dr. Matthias Kunze, Leiter des Weißenhorner Heimatmuseums

Mitunterzeichner:

Nicola und Hans Amann, Stadtrat (WÜW); Marcus Biberacher, Stadtrat (CSU); Dr. Jürgen Bischof; CSU-Stadtratsfraktion; CSU-Ortsverband; Ingeborg Dick, Stadträtin (SPD); Christiane Döring, Stadträtin (GRÜNE); Andreas Erstling, Pfarrer; Evangelische Kirchengemeinde Weißenhorn;  FDP-Kreisverband; Dr. Wolfgang Fendt, 1. Bürgermeister; Ulrich Fliegel, Stadtrat (GRÜNE); Monika Göbel; GRÜNE-Stadtratsfraktion; Burkhard Günther; Lothar Hartmann, Pfarrer; Eva Maria Hoffmann; Jutta und Ulrich Hoffmann, Stadtrat (ÖDP); Philipp Hofmann; Dr. Günther Hogrefe, Stadtrat (CSU); Dr. Andrea Husmann-Sparwasser; Frank Ilg; Silvia Janjanin, Stadtätin (SPD); Bernhard Jüstel, Stadtrat (WÜW); Katholische Pfarrgemeinde Weißenhorn; Katholischer Deutscher Frauenbund Weißenhorn e.V.; Alfred und Luise Keck; Ernst-Peter Keller, Stadtrat und 2.Bürgermeister (CSU); Jutta Kempter, Stadträtin (WÜW); Susanne Kuderna Demuth; Gunther Kühle, Stadtrat (CSU); Annalena und Gabriele Kunze; Kerstin Lutz, Stadträtin (CSU); Franz Xaver Mayershofer; Monika Meixner; Franz-Josef Niebling, Stadtrat (CSU); ÖDP-Stadtratsfraktion; ÖDP-Ortsverband; Pax christi - Basisgruppe Weißenhorn; Kornelia Raschke, Stadträtin (CSU); Maria Reitzi-Stillfried; Herbert Richter, Stadtrat (SPD); Zita und Norbert Riggenmann; Ute Sagawa; Michael Schrodi, Stadtrat (CSU); Helmut Schuler; Thomas Schulz, Stadtrat (SPD); Christian Simnacher; Franz Snehotta; Sabine Snehotta, Stadträtin (ÖDP); SPD-Stadtratsfraktion; Gundula Strasser; Werner Vogel, Stadtrat (SPD); Stefanie Warkus; Elmar Weber, Stadtrat (CSU); Maria und Wolfgang Weiß; Weißenhorner Überparteiliche Wähler (WÜW), Vorstandschaft; Weltladen Weißenhorn – Eine Welt e.V.; WÜW-Stadtratsfraktion; Barbara und Michael Zimmermann; Josef Zintl, Stadtrat und 3. Bürgermeister (SPD)

26. April 1945 - Das Ende des Zweiten Weltkriegs in Weißenhorn

Finissage...

Leider muss auf Grund der derzeitigen Situation in der Corona-Krise die für den 26. April ins Auge gefasste Finissage zu unserer Ausstellung "Ich im Bild" entfallen.

Wir werden aber weiterhin an dieser Stelle, in den sozialen Medien sowie auf der Website des Museumsvereins und im Stadtanzeiger neue Werk aus der Ausstellung bekannt machen. Zudem hat sich Ulrich Hoffmann, der 1. Vorstand des Museumsvereins, gern bereit erklärt seine ursprünglich zur Eröffnung vorgesehene Rede nachfolgend zu veröffentlichen. Vielen Dank!

Reder zur Eröffnung der Ausstellung "Ich im Bild" von Ulrich Hoffmann, 1. Vorstand des Heimat- und Museumsvereins

Neue Bilder, neue Künstler

Monika Böhme, Gefangen im Netz I, Druck. Foto: Matthias Düffert
Monika Böhme, Durchblick bewahren, Mixed Media. Foto: Matthias Düffert
Monika Böhme, Gefangen im Netz II, Druck. Foto: Matthias Düffert
Norbert Riggenmann, Shooting, Öl auf Leinwand. Foto: Matthias Düffert
Marie Großkopf, Fingerprint. Foto: Matthias Düffert

Objekt des Monats April - Was befindet sich hinter diesen Türen?

Schmuckkästchen von Adolph Beyrer, zw. 1865 und 1870. Foto: Heimatmuseum
Schmuckkästchen, Innenseite mit Ansichten von Weißenhorn. Foto: Heimatmuseum
Das Schmuckkästchens im Heimatmuseum vor 1990

Was befindet sich hinter diesen Türen?

Sie sehen einen kleinen Kasten – ein bedeutendes Objekte der Stadtgeschichte. Sobald sich die Türen öffnen werden viele Schubladenfronten und ein Fach sichtbar, die in liebevoller Einlegearbeit (auch Intarsienarbeit genannt) mit Ansichten der Weißenhorner Altstadt verziert sind. Der Schreiner Adolph Beyrer (1851-1914) aus Weißenhorn hat das Schmuckkästchen vermutlich als Gesellenstück um 1865-70 gefertigt. In der Mitte sind z. B. das Neuffen- und Fuggerschloss und das Bräuhaus zu sehen; Unteres und Oberes Tor sind auf den Innenseiten der Türen zu sehen. Das Schmuckkästchen war eines der Lieblingsobjekte des Museumsgründers Albert Heinle sen. und befindet sich seit 1912 im Besitz des Museums.

Frohe Ostern !

Candy Bunny, Weißenhorner Heimatmuseum. Foto: Weißenhorner Heimatmuseum

Wissen Sie, was ein ‚Candy Bunny‘ ist? Wir haben einen im Museum. Er ist um 1920 entstanden. Sein Kopf lässt sich abnehmen, so dass in seinen Leib eine Menge süßer Schokoladeneier eingefüllt werden konnten.

Wir wünschen den Freunden*innen des Weißenhorner Heimatmuseums ein schönes Osterfest und dass Sie weiter gut durch diese nicht ganz leichte Zeit kommen.

 

Ihr Team vom Weißenhorner Heimamuseum

Neue Bilder aus der Ausstellung...

Matthias Düffert, "Tript-ich-on-ice" (linke Seite), Foto, Fina art print. Foto: Matthias Düffert
Matthias Düffert, "Tript-ich-on-ice" (Mitte), Foto, Fina art print. Foto: Matthias Düffert
Matthias Düffert, "Tript-ich-on-ice" (rechte Seite), Foto, Fina art print. Foto: Matthias Düffert
Marta Riedel, "Lebensmitte" Acryl. Foto: Matthias Düffert

Gerne zeigen wir wieder neue, spannende Bilder aus unsere aktuellen Ausstellung "Ich im Bild", die für den Franz Martin Kuen-Preis 2020 eingereicht wurden. Inzwischen haben Matthias Düffert und Susette Christensen alle Bilder Ausstellung professionell durchfotografiert, und uns zur Verfügung gestellt, so dass nun eine optimale Präsentation möglich ist. Dafür bedanken wir uns ganz herzlich!

Wir wünschen

den Freunden des Weißenhorner Heimatmuseums, besonders auch unseren ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen: Bleiben Sie gesund und kommen Sie gut durch diese Zeit

 

Ihr Team vom Weißenhorner Heimatmuseum

"Ich im Bild" ... neue Bilder aus der Ausstellung...

Marianne Mostert, "analoges Selfie", Acryl/Mischtechnik. Foto: Heimatmuseum
Christiane und Maria Döring, "Ich bin's", Mischtechnik. Foto: Heimatmuseum
Angelike Sackmann, "ohne Titel", Acryl. Foto: Heimatmuseum

wie angekündigt, veröffentlichen wir an dieser Stelle einige Bilder aus unserer aktuellen Ausstellung zum Franz Martin Kuen - Kunstpreis 2020, die aus den bekannten Gründen bis auf weiteres geschlossen bleiben muss.

 

 

Der Reihe nach: Bilder aus der Ausstellung zum Franz Martin Kuen - Kunstpreis 2020

Michael Kudern, "Noch im Rahmen", Aquarell und Bleistift, Foto: Heimatmuseum
Edwin Meinhardt, "Ich im Bild", Gips-Collage, Acryl, Foto: Heimatmuseum
Angelo Claudio La Leggia, "Screen Shot", Acryl, Foto: Heimatmuseum

Wie angekündigt werden wir an dieser Stelle einige der Werke vorstellen, die uns für die Ausstellung zum Franz Martin Kuen - Kunstpreis 2020 eingeliefert wurden.

Wir gratulieren

Die glücklichen Gewinner des Franz Martin Kuen - Kunstpreis 2020: Carmen Malenya und Sylvia D'Amora. Foto: Sylvia D'Amora
Sylvia D'Amora, "Evolution", Acryl und Mischtechnik auf Leinwand, Foto: Hieimatmuseum
Carmen Malenya, "Ich fotografiere mein neues Fahrrad", Aquarell, Foto: Heimatmuseum

"Unter Ausschluss der Öffentlichkeit" wurden am Freitag, 13. März vom 1. Vorstand des Heimat- und Museumsvereins, Ulrich Hoffmann, die beiden Preis*trägerinnen des Franz Martin Kuen - Kunstpreis ausgezeichnet. Sylvia D'Amora erhielt für Ihr Gemälde "Evolution" den Kunstpreis, Carmen Malenya den "Jugendkunstpreis". Wir gratulieren den beiden Teilnehmer*innen und danken Ihnen sowie allen anderen Künstler*innen für ihre engagierte Mitwirkung.

Ausstellung bleibt geschlossen

Blick in die Ausstellung, Foto: Heimatmuseum

Täglich verschärfen sich die Entwicklungen bei der Corona-Epidemie und die damit verbundenen Verhaltensempfehlungen. Dies sowie die besondere Fürsorgepflicht für unsere ehrenamtlichen Aufsichten veranlasst uns, kurzfristig die Ausstellung zum Franz Martin Kuen – Kunstpreis 2020 zu schließen.

Wir bedauern diesen Schritt für unsere Gäste, die Freunde unseres Museums, ganz besonders jedoch für die beteiligten Künstler ganz außerordentlich.

Als kleiner Ersatz werden wir einige der eingereichten Werke in den kommenden Wochen an dieser Stelle sowie im Stadtanzeiger vorstellen.

Sollte sich die Situation im Laufe der kommenden Wochen entspannen, überlegen wir, zum Ende der Ausstellung am Sonntag, 26. April eine Finissage durchzuführen, die uns dann Gelegenheit gibt, die eingelieferten Werke zu würdigen und den teilnehmenden Künstlern zu danken. Nähere Informationen dazu, werden wir zu gegebener Zeit bekannt machen.

 

Der Franz Martin Kuen - Kunstpreis 2020

Der Franz Martin Kuen – Kunstpreis 2020 interessiert sich unter dem Titel "Ich im Bild" dafür, wie heute Selbstdarstellung im Bild aussieht. Realistisch, verfremdet oder auch idealisiert – es gibt viele Facetten das Ich im Bild zu zeigen. Man mag dabei an epochale „Selbstporträts“ in der Kunst denken, wie wir sie von Dürer und Rembrandt kennen. Und auch Franz Martin Kuen hat sich verschiedentlich – prominent oder versteckt – „ins Bild gesetzt“.

"Heute ist das „Selbstporträt“ dank „Selfie“ jedermanns Sache geworden", sagt Vereinsvorsitzender Ulrich Hoffmann: "in Sekundenschnelle und mit minimalstem Aufwand kann ich mich, mein momentanes Aussehen und/oder Befinden ins Bild setzen und sofort und überall herumzeigen. Wie verändert das unsere Einstellung zum eigenen Ich? Was macht die „Selfie-Kultur“ mit uns? Wie berührt sie unsere Kommunikation mit anderen Menschen und den verschiedenen Umwelten. Wie kann „Kunst“ darauf reagieren? Gibt es eine „Kunst“ des Selfies? Wie beeinflussen sich Kunst und Selfie?"

 

Hochspannende Fragen – an das Alltagsdasein und an die Kunst! Hoffmann und Kunstpreis-Jury sind nun gespannt auf die Kunstwerke und hoffen auf zahlreiche Beteiligung am Franz Martin Kuen Kunstpreis 2020.

Neben den herkömmlichen Kunstformen Bilder, Objekte, Skulpturen können auch Ausdrucke von Selfies mit dem #franzmartinkuenkunstpreis2020 eingereicht werden. 

Infos und Unterlagen zum Franz-Martin-Kuen-Preis 2020 finden sich auf der Homepage des Vereins  

www.museumsverein-weissenhorn.de

 

 

Ein neues Gesicht im Museum

Foto Weißenhorner Heimatmuseum, Yvonne Schülke

Ab 9. März 2020 begrüßen Stefanie Warkus M.A. als neue Mitarbeiterin für Inventarisation in unserem Team. Die Weißenhorner Kunsthistorikerin unterstützt unsere Arbeit schon seit längerer Zeit mit viel ehrenamtlichem Engagement. Jetzt freuen wir uns, dass es mit Unterstützung der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern möglich war, für diese Tätigkeit eine Teilzeitstelle zu schaffen.

Wir wünschen unserer neuen Kollegin einen guten Start und freuen uns auf die Zusammenarbeit.

 

Gleichzeitig hat uns Claudia Rieger wieder verlassen. Sie war ein Jahr lang als BuFDI (Bundesfreiwilligendienst) bei uns tätig. Sie hat uns in jeder Hinsicht mit viel Freude und Engagement unterstütz und war mit ihrer hilfsbereiten Art eine große Bereicherung für unser Team. Wir bedauern ihren Weggang und wünschen ihr alles Gute.

Objekt des Monats März: Die Nummer EINS!

Foto Weißenhorner Heimatmuseum, Yvonne Schülke

Die Nummer EINS! Der Schatzfund aus Wallenhausen! Vom Knecht zum Privatier? Dieses Gefäß mit Inhalt ist das erste Objekt, das Franz Xaver Böhm 1908 dem Heimatmuseum Weißenhorn schenkte. Es handelt sich um ein Tongefäß aus dem Mittalalter (um 1300) und ist mit ca. 200 Silbermünzen bestückt. Die dünnen Münzen mit der Darstellung einer Hand und eines Kreuzes sind sogenannte „Händleinspfennige“, die im 13. Jahrhundert von der Reichsmünzstätte in Schwäbisch Hall geprägt wurden. Gefunden wurde der Schatz um 1900 bei Brunnengrabungen in Wallenhausen auf dem Grundstück des Landwirts Franz Böhm. Münzfunde gibt es viele, jedoch ist dieser in vieler etwas Besonderes: Die ca. 200 Münzen befinden sich in einem Tongefäß. Alleine dies ist eine Rarität! Bei genauerer Betrachtung hat das Gefäß eine spezielle Öffnung, einen Schlitz mit einem Loch, die es als eine der frühesten Spardosen ausweist. Und nun zum Schenker: Franz Xaver Böhm ist der großzügige Schenker des Münzfundes. Er ist ein Verwandter des Landwirts Franz Böhm und war bei diesem als Knecht angestellt. Im Eingangsbuch des Museums erscheint dieser nun als Privatier! Woran könnte dies nur liegen???

Frisch geehrte und ausgezeichnet...

Bürgermeister Dr. Fendt und Helmut Schuler bei der Bürgerehrung

wurde das langjährige Mitglied des Heimat- und Museumsvereins Weißenhorn 1908 e.V.: Herr Helmut Schuler. Im Rahmen des Neujahrsempfangs der Stadt Weißenhorn wurde ihm die Ehrennadel der Stadt Weißenhorn verliehen. In seiner Laudatio hob 1. Bürgermeister Dr. Fendt die herausragenden Verdienste hervor, die Helmut Schüler sich über Jahrzehnte hinweg für den Museumsverein und das Heimatmuseum erworben hat und würdigte ihn als beeindruckendes Beispiel für Heimatverbundenheit.

Seit 1992 hat der gebürtige Weißenhorner in unzähligen Ehrenamtsstunden den ehrenamtlichen Aufsichtsdienst für das Heimatmuseum organisiert und war in den letzten Jahren eine unentbehrliche Stütze in der Depot- und Inventarisationsarbeit.

Wir gratulieren Herrn Schuler zu dieser schönen Auszeichnung und danken ihm herzlich für das Geleistete.

 

Vor 550 Jahren gestiftet - Das Heilig-Geist-Spital in Weißenhorn

Mit Leidenschaft und Akribie ...

Ein großes Dankeschön für so viel ehrenamtliches Engagement!

Mit viel Leidenschaft und Sorgfalt haben Anita Konrad und Helmut Schuler die in alter Handschrift verfassten Eingangsbücher und Eingangslisten des Heimatmuseums Weißenhorn transkribiert. Diese liegen nun in Abschrift, Ausdruck und als Digitalisat vor. So bilden sie eine wertvolle und unentbehrliche Hilfe für unser großes Projekt der Inventarisierung unserer Museumssammlung.

 

Die Arbeit in Zahlen::

Rund 800 Seiten Transkription

Rund 2.000 Seiten Digitalisate

 

Auf unserem Bild hält Helmut Schuler das originale Eingangsbuch von 1908-1933 in seinen Händen. Anita Konrad präsentiert die 302 Seiten umfassende Abschrift.

Auch die handschriftlichen Protokollbücher des Heimat- und Museumsvereins sind von Anita Konrad, Helmut Schuler und dem Ehepaar Spitzberg transkribiert und helfen uns ebenfalls bei der Inventarisation. Herzlichen Dank für diese wertvolle Mitarbeit!

Depotsanierung

Seit 2017 sanieren wir mit Hilfe der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern umfassend die Depots des Heimatmuseums. Der Bestand beträgt rund 30.000 Objekte und ist auf verschiedene Teildepots verteilt.

Der Schwerpunkt der Sanierung liegt auf dem Hauptdepot. Mit großem Aufwand wurde hier eine moderne Magazintechnik eingebaut. Schritt für Schritt können nun die Objekte sorgfältig sortiert gelagert und inventarisiert werden. Dabei sind uns zahlreiche ehrenamtliche Helfer mit großem Engagement behilflich.

Gesichtet, geordnet und bestimmt ...

Mit viel Kennerschaft und Lebensfreude...

Rund 1.200 Stück hat der passionierte Münzkenner Peter Kling aus Weißenhorn seit November 2018 neu geordnet und bestimmt. Herzlichen Dank für so viel ehrenamtliches Engagement!

Transkription und Digitalisierung der Protokoll- und Eingangsbücher

Wir digitalisieren und transkribieren die Protokollbücher des Museumsvereins und die Eingangsbücher des Museums als Grundlage zur Inventarisierung und Forschung. Wir danken ganz herzlich dem unermüdlichen Engagement von Anita Konrad, Helmut Schuler sowie dem Ehepaar Spitzberg. Sie haben sich dieser Aufgabe ehrenamtlich und mit größter Sorgfalt angenommen. Aktuell sind zwei Protokollbücher realisiert.

De-Mail ermöglicht eine nachweisbare und vertrauliche elektronische Kommunikation. Zudem kann sich bei De-Mail niemand hinter einer falschen Identität verstecken, denn nur Nutzer mit einer überprüften Identität können De-Mails versenden und empfangen.

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Informationen, Erläuterungen sowie Antworten auf häufig gestellte Fragen finden Sie auf der Website www.de-mail.de des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat. Über Ihre konkreten Möglichkeiten, De-Mail für die Kommunikation mit Unternehmen und Behörden zu nutzen, informiert Sie www.de-mail.info.