
Krönender Abschluss des Kuen - Jubiläums

Vor fast ausverkauftem Haus gastierte am Sonntag, 17. November das Pleyel Quartett Köln im Ratssaal des Weißenhorner Rathauses. Auf dem Programm des zusammen mit Weißenhorn Klassik veranstalteten Konzerts standen drei Streichquartette von Josef Hayden, Ignaz Josef Pleyel und Wolfgang Amadeus Mozart. Besonders das Streichquartett von dem weithin unbekannten Ignaz Pleyel war eine begeistert aufgenommene Neuentdeckung.
Das Konzert bildete den krönenden Abschluss der in Weißenhorn durchgeführten Veranstaltungen zum 300. Geburtstag des namhaften Rokoko-Malers Franz Martin Kuen. Zusammen mit zahlreichen Projektpartnern wurden in unserer Region mit rund 50 Veranstaltungen - Ausstellungen, Führungen, Vorträgen, Konzerten, Kinderaktionen etc. - das Leben und das künstlerische Schaffen Kuens beleuchtet.
Dafür sagen wir an dieser Stelle allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön!
Franz Martin Kuen (1719-1771) - 300. Geburtstag
2019 feierte das Weißenhorner Heimatmuseum gemeinsam mit dem Landkreis Neu-Ulm, dem Bildungszentrum Roggenburg, dem Heimat- und Museumsverein Weißenhorn sowie weiteren Bildungsträgern den 300. Geburtstag des Weißenhorner Rokoko-Malers Franz Martin Kuen (1719 – 1771). Er war einer der bedeutendsten Kirchenmaler seiner Zeit in Schwaben und zählt heute zu den berühmtesten Personen in der Geschichte der Stadt Weißenhorn.
Zunächst in Augsburg, später in Venedig und Rom, hatte er sich die neuesten Formen der barocken Deckenmalerei angeeignet. Geschickt verstand er es, diese für Grafen, Pilger und Prälaten, für Klöster, Kirchen und Kapellen zum Einsatz zu bringen.
Er stammte aus einer angesehenen Künstlerfamilie, zählte bedeutende Kirchenleute zu seinen Verwandten und wuchs auf in einer vorderösterreichischen Kleinstadt, die sich unter den Fuggern zu einem wohlhabenden Zentrum handwerklicher und künstlerischer Tätigkeit entwickelt hatte.
Ausgehend von hier führte ihn seine Tätigkeit weit hinaus - im Osten bis zum Ammersee, im Süden bis zum Bodensee und nach Westen bis hin zum Federsee. An über 50 Orten begegnet man noch heute seinen Altarbildern und weit gespannten Deckenfresken, überwiegend im Raum zwischen Iller, Donau und Mindel. Herausragend hierunter das Prämonstratenserkloster Roggenburg. Hier wirkte er über fast zwanzig Jahre hinweg als eine Art Hofmaler, und bereicherte nahezu die gesamte Anlage mit Gemälden und Fresken.
Im Zentrum des umfangreichen Jubiläumsprogramms standen zwei Ausstellungen.
Vom 13. April bis 30. Juni, Weißenhorner Heimatmuseum
„Franz Martin Kuen – Bürger und Künstler in Weißenhorn„ zu sehen. Sie gab Einblick in das Leben des Künstlers, die Geschichte seiner Familie, seine Bedeutung als Deckenmaler und das Leben in seiner Heimatstadt.
Vom 18. Juli bis 1. Dezember, Kloster Roggenburg
in Zusammenarbeit mit dem Weißenhorner Heimatmuseum wurde hier die Ausstellung „Franz Martin Kuen (1719-1771) – Schwäbische Frömmigkeit in venezianischem Glanz“ gezeigt. Vor dem Hintergrund der noch erhaltenen Werke in Kirche und Kloster beleuchtete sie das künstlerische Schaffen Kuens. In einer Zusammenschau wurden nahezu alle bekannten Ölskizzen und Zeichnungen des Künstlers präsentiert. Porträt- und Altargemälde gaben einen Eindruck von seinem malerischen Können.
Begleitend zu den Veranstaltungen dazu sind zwei Broschüren erschienen:
„Kuen erfahren. Ein Ausflug in die Welt barocker Deckenbilder“. Herausgegeben vom Landkreis Neu-Ulm, 2018.
„Im Himmel und auf Erden. Der Kirchenmaler Franz Martin Kuen (1719-1771)“. Herausgegeben von der Katholischen Erwachsenenbildung Landkreis Neu-Ulm e.V., 2019.






Werke









